Die Malerei zählt zu den klassischen Gattungen der bildenden Kunst. Im Wesentlichen beschreibt die Malerei das Auftragen von feuchter Farbe mittels Pinsel, Spachtel oder anderer Werkzeuge auf einen beliebigen Untergrund. Meist ist es eine Leinwand oder ein Blatt Papier. Man kann aber auch auf Glas, Holz, Wänden, Tafeln oder Keramik malen.
Der erste Untergrund, der für künstlerische Entfaltung herhalten durfte, war keine Leinwand, sondern die heimelige Höhlenwand einiger unserer frühen Vorfahren.
Die ältesten Zeugnisse der Malerei hat man in Frankreich gefunden. Die Wandbilder in der Höhle von Lascaux in Südfrankreich zeigen Rinder, Hirsche und Pferde. Sie stammen aus der letzten Eiszeit und dem Jungpaläolithikum (der jüngste Abschnitt der eurasischen Altsteinzeit) und sind zwischen 10.000 und 35.000 Jahre alt. Die ältesten Motive, die der künstlerisch begabte Mensch also für Wert ansah zu verewigen, waren die Tiere seiner Umgebung.
Später im Altertum, besonders in den Kulturen des Alten Orients waren Wandmalereien ebenfalls weit verbreitet. Am bekanntesten sind wohl die Wandmalereien in den Gräbern ägyptischer Pharaonen, ebenso wie die Bemalung ihrer Sarkophage.
Im antiken Griechenland ging der Schriftsteller Philostratos sogar so weit, die Malerei als eine Erfindung der Götter zu bezeichnen und stellte ihren Wert noch über den der Bildhauerei. In dieser Zeit wurde als Bildträger meist Holz, Stein, Ton oder Stuck verwendet. Nicht nur die Wände der Wohnungen und Tempel wurden bemalt, sondern auch Vasen und Amphoren. Auf ihnen wurden meist Götter oder Halbgötter und ihre Heldentaten abgebildet und mit geometrischen Mustern verziert.
Im Mittelalter dominierte die Buchmalerei. Da man noch vor der Erfindung des Buchdrucks alle Bücher mit der Hand schreiben und auch vervielfältigen musste, war jedes Buch eine kleine Kostbarkeit und so gab man sich auch mit Bildern und Illustrationen besonders viel Mühe.
Später wurden in Europa bis in die Neuzeit Malereien hauptsächlich von Vertretern der Kirche in Auftrag gegeben, weshalb ihre Motive überwiegend religiös geprägt waren und so wurden fleißig die Wände von Kirchen und Klöster bemalt und Kirchenchöre und Andachtskapellen mit Altarbildern geschmückt.
Porträt- sowie Genre-, Landschaftsmalerei und Stillleben kamen erst im späten Mittelalter und in der Renaissance hinzu.
In der Renaissance und im Barock wurde die Malerei, besonders die Techniken der Ölmalerei nachhaltig weiterentwickelt. Auch wurden Kenntnisse der Anatomie bei der Menschendarstellung und die der Perspektive bei der Malerei zu Hilfe genommen.
Bedeutende Vertreter dieser weiterentwickelten Malerei waren Jan van Eyck, Albrecht Dürer, Tizian, Raffael da Urbino, Michelangelo Buonarroti und natürlich Leonardo da Vinci.
Mit dem Aufkommen der Fotografie musste sich die Malerei neuen Herausforderungen und Aufgaben stellen und so entfernte man sich nach und nach von der naturgetreuen Abbildung der ausgewählten Motive und es entwickelten sich mit der Zeit Malstile wie der Fauvismus, der Kubismus, der Dadaismus, der Surrealismus, die Russische Avantgarde, der Expressionismus, die neue Sachlichkeit, der Futurismus, der Konstruktivismus oder der Tachismus.
Foto: Höhle von Lascaux, Public domain, via Wikimedia Commons