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Leonard Nimoy

Leonard Nimoy

Nur wenige Schauspieler schaffen es im Laufe ihrer Karriere einen so tiefen Eindruck zu hinterlassen, wie Leonard Nimoy es in der Rolle des Mr. Spock getan hat. Natürlich hat er im Laufe seines langen Lebens viele andere Charaktere gespielt aber denkt man an Leonard Nimoy, denkt man automatisch auch an den grün blütigen, spitzohrigen Vulkanier aus der Fernsehserie „Star Trek“ aus den sechziger Jahren. Diese Rolle zog sich wie ein roter Faden durch sein weiteres Schauspielerleben. Auch wenn es eine Zeit gab, in der er es nicht so toll fand, ständig als Mr. Spock identifiziert zu werden und sogar ein Buch darüber schrieb mit dem Titel „I am not Spock“, so freundete er sich doch irgendwann damit an und empfand es sogar als Ehre, was der Klappentext seines nächsten Buches bewies: „I am Spock“.
Zumal er mit dieser Rolle eine neue Art von Held kreierte: Neben all den draufgängerischen, sich durch die Gegend prügelnden Womanizern in der vielfältigen Fernsehlandschaft, war er der ruhige, logische, disziplinierte Gegenpol. Als (fast) emotionsloser Halbvulkanier, der auf jede Frage eine Antwort wußte, und jedes Problem objektiv, logisch und wissenschaftlich anging, war er Vorbild für viele Generationen von jungen Leuten, die in der Schule immer als Letzte in die Sportmannschaft gewählt wurden. Und irgendwann stand fest: Ja, Intelligenz ist sexy!
Der am 26. März 1931 in Manhattan geborene Sohn jüdisch-orthodoxer Einwanderer aus der westlichen Ukraine begann seine Karriere sehr früh und sammelte als Kinderdarsteller erste Erfahrungen. Seine erste kleine Filmrolle bekam er 1951 in „Queen for a Day“.
Bekannt wurde er neben Star Trek auch in anderen Fernsehserien wie „Columbo“ mit Peter Falk und „T.J.Hooker“, wo er wieder an der Seite von William Shatner agierte. Außerdem betätigte er sich als, Regisseur, Buchautor und Fotograf.
In den 1980-er Jahren führte er bei zwei Star-Trek-Kinofilmen Regie: „Auf der Suche nach Mr. Spock“ und „Zurück in die Gegenwart“. Bis zuletzt war Mr. Spock sein ständiger Begleiter. Auf keinem seiner öffentlichen Auftritte fehlte der Vulkaniergruß mit den Worten „Live long and prosper“. Die Handhaltung dazu hatte er sich in der Synagoge abgeguckt, wenn der Rabbi die Gemeinde segnet. Das baute er dann einfach in sein Spiel ein.
Sogar in der Zeichentrickserie „Die Simpsons“ hatte er diverse Gastauftritte, die er natürlich selbst synchronisierte. Neben den vielen im Laufe seiner langen Karriere abgeräumten Preisen, wie den Emmy, einem Stern auf dem Walk of Fame und dem Life Career Award, erfuhr er zuletzt Ruhm und Ehre in der Serie „The Big Bang Theory“, in der er selbst und sein alter Ego Mr. Spock regelmäßig zum Thema gemacht werden. Die liebenswerten Nerds in dieser Serie, ebenfalls alles Wissenschaftler wie Mr. Spock, sind glühende Verehrer von Star Trek, Mr. Spock und nicht zuletzt Leonard Nimoy, der in einer Folge einer seiner Sammelfiguren seine Stimme geliehen hat. Dank dem kultigen Vulkanier hat Leonard Nimoy den Sprung in jüngere Serien und Filme geschafft, in denen er oft erwähnt oder zitiert wird. So wird er auch künftigen Generationen immer ein Begriff sein.
Leonard Nimoy erlag am Freitag, den 27. Februar 2015 in Bel Air einem schweren Lungenleiden. Er wurde 83 Jahre alt.

Filmografie

1951: Queen for an Day
1951: Rhubarb
1952: Kid Monk Baroni
1952: Des Satans Satellit
1954: Polizeibericht
1954: Formicula
1959: Twilight Zone – Die Kunst der Gnade
1960: Bonanza – The Ape
1961: Tausend Meilen Staub
1963: Der Balkon
1964: The Outer Limits (2 Folgen)
1965: Mini Max oder Die unglaublichen Abenteuer des Maxwell Smart 1966 – 1969: Raumschiff Enterprise
1969 – 1971: Kobra, übernehmen Sie
1971: Einsatz im Pazifik
1971: Catlow – Leben ums Verrecken
1973: Columbo – Zwei Leben an einem Faden
1973: Im letzten Moment
1978: Die Körperfresser kommen
1979: Star Trek: Der Film
1982: Golda Meir
1982: Marco Polo
1982: Star Trek II: Der Zorn des Khan
1984: Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock
1986: Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart
1989: Star Trek V: Am Rande des Universums
1991: Die Schmach des Vergessens
1991: Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert
1991: Star Trek VI: Das unentdeckte Land
1995: Bonanza – Angriff auf die Ponderosa
1995: Outer Limits – Die unbekannte Dimension
1997: Die Bibel – David
1997: The First Men in the Moon
1998: The Lost World
1998: Brave New World
1998: Invasion America
2001: Becker
2009: Star Trek
2009 – 2012: fringe – Grenzfälle des FBI (11 Folgen)
2013: Star Trek Into Darkness

Text: Nadja von der Hocht

Foto: Foto: Beth Madisonderivative work: Lämpel [CC BY 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/2.0)]